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29.11.2009
 

 

Das Geheimnis des Mammut-Dungs

Pilzsporen aus Jahrtausende altem Mammut-Dung sollen zeigen, dass der Niedergang der großen Pflanzenfresser mindestens 1000 Jahre vor der Zeit begann, las prähistorische Jäger den Lebensraum der nordamerikanischen Mammuts eroberten. Das berichten Jacquelyn Gill von der Universität von Wisconsin in Madison und ihre Kollegen im US- Fachjournal "Science".Viele Forscher hatten angenommen, dass der Clan der Clovis-Menschen die Großtiere nach der letzten Eiszeit ausgerottet hat oder ein Meteorit diese sogenannte Megafauna ausgelöscht haben könnte.

Die Forscher suchten in bestimmten Sedimentschichten u. a. anderem nach Sporen des Pilzes Sporomiella. Dieser Pilz geht im Laufe seines Entwicklungszyklus durch den Verdauungstrakt von Säugetieren und wächst bevorzugt in den Hinterlassenschaften von Pflanzenfressern. An der Zahl der Sporen in verschiedenen Sedimentschichten können die Forscher ablesen, wie viele Pflanzenfressern zu einem bestimmten Zeitpunkt in der untersuchten Gegend gelebt haben. »Vor rund 13.800 Jahren schwindet die Zahl der Sporen schnell«, erläutert Gill. »Sie sind kaum noch nachweisbar.«

Der Niedergang der Mammuts und anderer Großtiere wie den elefantenähnlichen Mastodonten soll ein gradueller Prozess gewesen sein. Die Ausrottung der Mammuts durch Jäger nicht mit den Sporendaten vereinbar. Auch ein Meteoriteneinschlag könne als Ursache ebenso ausgeschlossen werden wie der Verlust des Lebensraums. Die beobachteten Veränderungen dieses Lebensraums seien eher eine Folge des Verschwindens der Megafauna gewesen als die Ursache dafür.

Bei der Suche nach dem Grund für das Aussterben der Mammuts tappen die Forscher weiter im Dunkeln. Diese Frage kann die aktuelle Studie nicht beantworten.

 

Quelle:

Pleistocene Megafaunal Collapse, Novel Plant Communities, and Enhanced Fire Regimes in North America

Jacquelyn L. Gill, John W. Williams, Stephen T. Jackson, Katherine B. Lininger, and Guy S. Robinson
Science 20 November 2009 326: 1100-1103 [DOI: 10.1126/science.1179504] (in Reports)

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Kommentar

Die Veränderung des Lebensraumes dem Verschwinden der Mammuts, Mastodons und anderen großen Tierarten zuzuschreiben, ist sicherlich Ursache und Wirkung verwechselt. Die Tiere sterben wohl eher durch eine Veränderung des Lebensraumes, wie durch einen frühen Klimawandel aus, weil diese in riesiger Zahl lebenden Säugetiere nicht mehr genug zu fressen fanden. Immerhin hat sich in Nordamerika das Klima total gewandelt. Wie in »Die EvolutionsLüge« ausführlich beschrieben wird, sind in den Savannen Nordamerikas zum Zeitpunkt als Menschen dort lebten, fast alle in Amerika heimischen großen, aber auch kleinen Tierarten ausgestorben. So lebten in den Savannen der heutigen USA auch Kamele, Amerikanische Löwen, gewaltige Riesenfaultiere (Megatherium), Westkamele (Camelops hesternus), Wildhunde (Canis dirus), Buschochsen (Euceratherium), Säbelzahntiger und viele andere ausgestorbene Arten, zu besichtigen in vielen amerikanischen Museen. Auch gab es in Amerika Pferde (Equus), die zusammen mit Menschen lebten, aber ausstarben bevor Kolumbus kam.

Pleistozän bis Holozän
1,8 Mio. Jahre bis vor etwa 4000 Jahren

In Nordamerika ausgestorbenes Kamel (Camelops). Bild:ArthurWeasley
Das bis zu 6 m lange Megatherium lebte
in Amerika mit Menschen gemeinsam.
Der Amerikanische Löse übertraf heutige Vertreter der Art um etwa 25% in der Körperlänge. Erlebte von Alaska bis Peru.

Diese Tiere sind durch örtliche Naturkatastrophen mit einem einhergehenden Klimawandel und Änderung der Lebensbedingungen im Bereich von Mexiko und den heutigen USA ausgestorben, Aber in den Permafrostbereichen Sibiriens und Alaskas herrschten zum Aussterbezeitpunkt andere Bedingungen, denn viele Mammuts wurden mit unverdautem Mageninhalt gefunden. Dies erfordert einen gewaltigen Temperatursturz, da ansonsten das gefressene, u. a. Butterblumen wie nachgewiesen, im Magen der toten Tiere verrotten würde. Man vermutet einen Temperatursturz auf 65 und weniger Grad Celsius. Dabei muss ein Mammut in ungefähr 30 Minuten durchgefroren werden.

Die einheimischen füttern noch heutzutage ihre Schlittenhunde mit dem im Eis schockgefrorenen Mammutfleisch. Die Elfenbeinschnitzereien Asien werden noch heute zum großen Teil mit dem Elfenbein dieser Mammuts beliefert. Um dieses zu schnitzen, muss das Elfenbein noch frisch sein! Ehemals schockgefroren halt. So hat man sogar Blütenpollen in den bis zu 50 cm langen Mammut-Haaren entdeckt. Ausführlich beschrieben in »Irrtümer der Erdgeschichte«.

Welche Katastrophe war hierfür verantwortlich? In »Der Energie-Irrtum« wird diskutiert und dargelegt, dass die in Sibirien reichlich vorkommendem Methangase (Erdgas) bei Naturkatastrophen explosionsartig entweichen können, wie wahrscheinlich beim Tunguska-Ereignis geschehen. Die unter ungeheurem Druck stehenden Gase werden mit dem Entweichen in die Atmosphäre entspannt und es findet eine Abkühlung, die sich schockartig plötzlich vollzieht. Es handelt sich um den so genannten Joule-Thomson-Effekt.

Dieses beschriebene Szenario von Naturkatastrophen schließt die hier zitierten wissenschaftlichen Ergebnisse des Niederganges der Mammuts für Nordamerika über einen gewissen Zeitraum vor den geschilderten Ereignissen nicht aus, da dort viele Tierarten, eine ganze Megafauna mit vielen exotisch anmutenden Tierarten ausstarb.

 

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