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15.10.2014
 

Methan blubbert aus dem Meeresboden

Vor der Ostküste der USA entdeckten mehr Forscher mehr als 570 Stellen im Meeresboden, aus denen Methan aufsteigt. Diese Regionen galten geologisch bisher als stabil und wenig aktiv. Aufgrund dieser Funde könnte man darauf schließen, dass Zehntausende von Gasaustritten vor den Küsten mittlerer Breiten bisher übersehen wurden.

Allein am Meeresgrund entlang der Kontinentalränder lagern riesige Mengen von Methanhydrat, in denen zehn Mal mehr Kohlenstoff als in der gesamten Erdatmosphäre enthalten ist. Auch vor der Nordostküste der USA finden sich ab 500 m Meerestiefe große von Mengen von Methanhydrat entlang des Kontinentalhangs. Gasaustritte waren in den Gebieten vor North Carolina und dem Golf von Maine bisher kaum bekannt – weil genauere Untersuchungen fehlten. Deshalb wurden jetzt entlang dieses Küstenabschnitts Sonardaten und Aufnahmen, die das Forschungsschiff Okeanos Explorer bei Expeditionen zwischen 2011 und 2013 gesammelte hatte, durchmustert. Es wurden mindestens 570 zuvor unentdeckte Gasaustritte entlang der US-Küste gesichtet. Die aufsteigenden Gasbläschen lassen sich noch Hunderte von Metern über dem Meeresboden nachweisen, berichteten die Forscher berichten. Das Wasser in der Nähe dieser Gasquellen enthielt zudem ungewöhnlich große Mengen Methan, wie es bisher in diesem Maßstab nur aus den sich schnell erwärmenden Meeren der Arktis bekannt war. In den mittleren Breiten aber sei dies das erste Mal, berichten die Forscher.

Ein Großteil der jetzt entdeckten Austritte liegt zu tief, als dass das Methan direkt in die Atmosphäre aufsteigen könnte. Ein Teil des Methans wird von Mikroorganismen im Meerwasser aufgenommen und zu Kohlendioxid oxidiert. Ein anderer Teil oxidiert durch den Sauerstoff im Wasser, wodurch Kohlendioxid und zusätzlich Wasser entsteht. Dies verstärkt die Versauerung des Ozeans und entzieht dem Wasser Sauerstoff, was wiederum ungünstig für viele Meeresorganismen ist.
Aber, unter den neuentdeckten Methan-Austritten befinden sich einige in flacheren Schelfgebieten. Dieses Methan kann die Atmosphäre erreichen, ohne vorher oxidiert zu werden.

Wie und in welchem Maße dieses austretende Methan das irdische Klima beeinflussen kann, wird bisher nur ansatzweise und damit unzureichend verstanden, betont John Kessler von der Rochester University in New York in einem begleitenden Kommentar.

 


Kommentar

Methan steigt an vielen Stellen der Erde auf. So ist u. a. der Nordseeboden durchsetzt mit Löchern, aus denen Methan herausblubbert, siehe ausführliche Dokumentation in dem Zillmer-Buch Der Energie-Irrtum. Aber auch aus Schlammvulkanen an Land und unter der Meeresoberfläche steigt ständig Methan auf, wird einerseits jedoch zum Teil von Mikroben aufgefressen, die auch bei Ölunglücken im Meer diese Kohlenwasserstoffe als Nahrung nutzen, weshalb diese Unglücke weit weniger katastrophisch enden als immer vorausgesagt, aber zum anderen entweicht viel Methan – das man weder sehen, riechen, noch schmecken kann –, in die Atmosphäre;  soweit es nicht vorher oxidiert und damit in Kohlendioxid und neues Wasser chemisch zerlegt wird.

 

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