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18.01.2013
 

Methan unter dem Ewigen Eis

Forscher vermuten riesige Mengen Methan unter dem Eisschild der Antarktis - Berechnungen eines internationalen Forscherteams deuten daraf hin, dass unter dem Antarktischen Eisschild vier Milliarden Tonnen Methan gespeichert sein könnte. Dieses angebliche Treibhausgas könnten bei einem Schmelzen des Eises freigesetzt werden. „Unsere Studie zeigt, wie wichtig eine weitere Erforschung der Lebenswelt unter dem Eisschild von Antarktika ist, weil diese abgelegenen Gebiete möglicherweise einen sehr viel größeren Einfluss auf das Klima-System der Erde haben, als wir in der Vergangenheit dachten“, gibt Slawek Tulaczyk von der University of California zu bedenken.

Quelle: Jemma Waldham (University of Bristol) et al.: Nature; doi:10.1038/nature11374



Kommentar

Wie in dem Zillmer-Buch Der Energie-Irrtum ( S. 26 ff.)Ausführlich beschrieben, entstehen Permafrostgebiete durch den Joule-Thomson-Effekt.

Abb. 10 in „Der Energie-Irrtum“:: Joule-Thomson-Effekt.
Dieser adiabatische Effekt entsteht bei hochverdichteten Gasen bei deren Entspannung durch enge Spalten und der damit einhergehenden Druckverminderung. Gleichzeitig nimmt das Gasvolumen auf der Ausströmseite zu, und am Austrittsspalt tritt eine starke Abkühlung auf. In der Natur stehen natürliche Erdgasvorkommen in der Lithosphäre ebenfalls unter hohem Gasdruck. Durch tektonische Ereignisse, wie z. B. Erdbeben, können Erdspalten aufreißen, und das hochverdichtete Erdgas kann entweichen, wobei der Joule-Thomson-Effekt auftritt.

Da methanreiches Erdgas immer mit Grundwasser vermischt ist, das durch die Entspannung ebenfalls vereist, werden erstmals auch sehr tiefreichende »Eiskeile« physikalisch besser erklärbar. Denkbar ist auch die Bildung extrem tiefer Dauer- Eisblöcke oder Eisschichten, die durch eine Kältefront von der Erdoberfläche her nur schwer vorstellbar sind.

Die Vermutung, dass unter dem Antarktischen Eisschild Methan lagert ist daher richtig. Denn dieser Kohlenwasserstoff lässt das Ewige Eis infolge des Joule-Thomson-Effekts erst entstehen. Deshalb besitzt Russland auch derart große Erdgasreserven, da sich Kohlenwasserstoffe (in der Hauptsache Methan), die im Erdmantel abiogen erzeugt werden,  nach ihrem Aufstieg durch die Erdkruste unter dem Eisschild ansammeln.

 

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