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06.08.2010
 

 

Bohrplattform-Katastrophe im Golf von Mexiko
Bakterien fressen Öl

Der Ölteppich im Golf von Mexiko löst sich überraschend schnell auf. Ein Grund ist, dass Bakterien Öl fressen. Amerikanische Mikrobiologen von der Southern Illinois University haben Bakterien isoliert, die das Öl abbauen können. Es wurde bei zwei Stämmen nachgewiesen, dass sie nicht nur Benzolmoleküle aufbrechen können, sondern dass sie sogar die Schadstoffe Perchlorat oder Nitrat benötigen, um sie zu verdauen. Bakterien können dabei helfen, die Folgen von Ölkatastrophen zu mildern.

Bereits nach dem Krieg 1991 flossen hier über anderthalb Millionen Tonnen Rohöl aus gesprengten Förderanlagen ins Meer. Während viele andere, vor allem höhere Organismen gestorben sind, sind damals Cyanobakterien weiter gewachsen und zwar oben auf dem Öl. Und man hat auch gesehen, dass in Gebieten, die stark mit Cyanobakterien bewachsen waren, diese Ölverschmutzung sehr schnell geringer geworden ist. Die von der Ölpest betroffene Natur am Persischen Golf hat sich inzwischen erholt. In Versuchsbecken schafften die Cyanobakterien-Matten es innerhalb von ein bis zwei Monaten einen zentimeterdicken Erdölfilm abzubauen und in Kohlendioxid umzuwandeln. Diejenigen, die bereits an ölverschmutztes Wasser gewöhnt waren, schafften dies besonders schnell. Das Problem ist nur, dass man sie in Ruhe arbeiten lassen muss. »Meist reagieren die Menschen nach einer Ölkatastrophe sofort mit Reinigungsaktionen. Chemikalien, die einen Ölteppich auflösen sollen, töten aber leider auch die ölabbauenden Bakterien. Und mechanische Methoden, wie das Abspritzen des Ufers mit Hochdruck zerstören ihre ausgeklügelte Gemeinschaftsstruktur« (dradio.de).

Während im oberen Bereich aerobe Cyanobakterien Sauerstoff atmen und das Licht zur Fotosynthese nutzen, leben andere Bakterien im unteren Teil ohne Licht und Sauerstoff. Einige dieser Bakterien wandern bei Nacht bis an die Sauerstoffgrenze nach oben und bei Sonnenschein wieder in die Tiefe. Herantreibendes Rohöl baut eine solche Bakterienkolonie in ihren Stoffwechsel ein, wie sonst zum Beispiel Zucker. Für andere Lebewesen giftige Bestandteile des Öls sind für sie schlicht eine lebenserhaltende Kohlenstoffquelle.


Kommentar

Diese Untersuchungen sind zu begrüßen, da es wiederum deutlich macht, dass Leben ohne Sauerstoff und Fotosynthese existiert. Wie in dem Buch »Der Energie-Irrtum: Warum Erdgas und Erdöl unerschöpflich sind« dargestellt, werden Kohlenwasserstoffe – aus denen Erdgas und Erdöl bestehen – tief unten im Erdmantel erzeugt und diese steigen (migrieren) dann zur Erdoberfläche und sammeln sich dann teils in Lagerstätten, dort wo feste Verschlusskappen aus dichtem Gestein vorhanden sind. Die oben zitierten Untersuchungen bezeugen, dass Mikroben sich ohne Sauerstoff vom Erdöl ernähren.

Dies hat der Autor Hans-Joachim Zillmer in seinem Buch beschrieben. Als er die Erdölfelder in Texas besuchte, verstopfte gerade ein Bohrrohr, weil in knapp 3000 m Tiefe im Erdöl vorhandene Bakterien den Ansaugstutzen verstopften. Das ist kein Einzelfall, sondern ein gefürchtetes Szenario. Bis in tausende Metern Tiefe unter unseren Füßen leben unzählige Mikroben u. a. von Erdöl, aber auch von Gesteinen wie Granit – ohne Sauerstoff. Dort unten sind diese Mikroben, wie in »Der Energie-Irrtum« ausführlich beschrieben, aber bestimmten Druckverhältnissen ausgesetzt. Fördert man das Erdöl jetzt an die Erdoberfläche mit den darin lebenden Mikroben, dann sterben diese ab, da sie dem Druckunterschied nicht standhalten. So fördert man Erdöl mit abgetöteten Lebewesen darin, die kurz zuvor noch gelebt haben: Das Erdöl hat eine biologische Signatur bzw. besitzt sogenannte Biomarker, sagt man, und nimmt diesen Fakt als Beweis, dass Erdöl organisch entstanden ist. Diese abgestorbenen Mikroben haben mit der Entstehung des Erdöls aber gar nicht zu tun, sondern leben nur von dieser Nahrungsquelle, also von chemischer Energie. Man hat schon Erdöl in besonders präparierten Behältnissen mit darin lebenden und noch lebendigen Mikroben aus großer Tiefe gefördert und untersucht.

Wenn z. B. in dem Film über abiogen entstandenes Erdöl berichtet wird, dass deutsche Spezialisten biologische Reste in abiogen entstandenes Erdöl aus Russland entdeckt haben und dies als Beweis für die organische (biogenetische) Entstehung des Erdöls ansehen, dann ist diese Aussage zumindest nicht eindeutig, denn auch abiogen entstandenes Erdöl enthält biologische Reste. Aus Sichtweise der biologischen Entstehung von Erdöl kann man aber nicht erklären, warum in Russland eine vor Jahren versiegte Ölquelle, die nur noch Wasser förderte, wieder Erdöl aufwies und zwar solches Öl, das sich von dem »alten« unterscheidet, da es eine ganz andere biologische Signatur bzw. Biomarker enthält. Mit der abiogenen Entstehung von Erdöl und dem einhergehenden stockwerksartigen Vorkommen von Erdöl kann dies leicht erklärt werden, siehe »Der Energie-Irrtum«, denn Lagerstätten sind keineswegs irgendwelche Hohlräume, die früher  mit fossilen Ansammlungen bzw. heute mit Erdöl gefüllt sind.

Die eingangs zitierten neuen Untersuchungen zeigen aber als Ergänzung zu den Ausführungen in »Der Energie-Irrtum«, dass ohne Sauerstoff lebenden Bakterien nicht nur in größerer Tiefe, sondern auch an bzw. unter der Erdoberfläche sich von Erdöl, also chemischer Energie ernähren.


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