Diese Seite ist Teil eines Framesets der Seite www.ZILLMER.com

  DETAILANSICHT ZURÜCK ZU ARTIKELGRUPPE GEOLOGIE


 
02.04.2014
 

 

Riesige Wassermengen tief im Erdinneren

Wie Forscher der Universität von Alberta vermuten, könnte mehrere hundert Kilometer unter der Erdoberfläche ein gewaltiges Wasserreservoir existieren. Dort soll es mehr Wasser geben, als in allen Ozeanen zusammen enthalten ist.

Entscheidende Hinweise fanden die Forscher in einem winzigen Diamanten, der in seinem Inneren trug dieser einen Ringwoodit (Mg,Fe)2[SiO4] genannten Kristall, der bisher nur in Meteoriten gefunden oder im Labor hergestellt wurde. Ringwoodit  soll in der Übergangsschicht zwischen oberem und unterem Erdmantel  in 520 bis 660 Kilometern Tiefe unter sehr hohem Druck entstehen, also in dem Bereich, der das wasserreiche Gestein enthalten soll.

 

Quelle: Graham Pearson (University of Alberta, Edmonton) et al., Nature, doi: 10.1038/nature13080



Kommentar

Schon 1998 gab es eine Untersuchung, die besagt, dass 600 km unter der Erdoberfläche wahrscheinlich riesige Wasservorkommen gibt (zitiert in »Irrtümer der Erdgeschichte«, 2001, s. 253). Jetzt vermutet man erneut, dass es riesige Wasservorkommen in größerer Tiefe geben könnte. Grundsätzlich werden die Ausführungen des Bestsellerautors Zillmer bestätigt, aber im Sinne der konventionellen Theorie ist dies ist eigentlich revolutionär, da dort derart große Drücke herrschen sollen, dass das Mantelmaterial wie Knetmasse plastisch verformbar sein soll bzw. im festen Zustand fließfähig ist. Die gemäß der gängigen Theorie vermuteten Druck- und Temperaturverhältnisse  dort unten verhindern, dass sich dort Wasser in derart großen Mengen würde. Deshalb würde diese neue Entdeckung  eine Neubewertung für viele geologische Prozesse im Erdinneren, aber auch für Vulkanismus und Plattentektonik erfordern. Die dynamischen Prozesse im Erdinneren werden entscheidend davon beeinflusst, ob und wenn ja, wie viel Wasser in den verschiedenen Schichten präsent ist. Wasser verändere die Funktion eines Planeten, erklärt der an der Untersuchung beteiligte Forscher zu Recht. Pearson. Falls Wasser in der Tiefe tatsächlich ein in derart großen Mengen existiert, müssen viele geologische Theorien und Hypothesen überdacht werden.

Gemäß bisherigen Denkmodellen könnte das irdische Wasser entweder von wasserreichen Kometen und Asteroiden gekommen sein, und bzw. oder es stammt aus dem Erdinneren. "Der Ursprung des Wassers in der Hydrosphäre der Erde ist der Erdmantel", erklärt Graham Pearson von der Universität von Alberta in Edmonton.

Diese Sichtweise, dass tief im Erdinneren bis hinauf zur Erdoberfläche Fluide zirkulieren, die jedoch schichtweise entgegen der angeblichen Schwerkraft aufwärts migrieren, wurde in dem Zillmer-Buch »Der Energie-Irrtum« ausführlich diskutiert und dokumentiert. Nicht nur Wasser, sondern auch Kohlenwasserstoffe wie Methan entstehen und existieren dort unten. In »Irrtümer der Erdgeschichte« wurde die Drainageschalentheorie vorgestellt (2001, S. 252 ff.), die  besagt, dass eine aus einer salzhaltigen Wasserschicht bestehende Drainageschale im Bereich der erdumspannenden Basaltschale liegt, die sich unter den aus Granit bestehenden Kontinentschilden erstreckt. Die salzhaltige Wasserschicht wirkt als elektrischer Leiter und im Sonnensystem als die Platte eines Kondensators in einem Geokondensator.

Auch auf früher als trocken angesehenen Himmelskörpern gibt es Wasser:
Geysire auf dem Mars, wo auch ein Wasserreservoir in der Tiefe existieren sollte.
• Seen unter dem Eis vom Jupitermond Europa
• Wissenschaftler vermuten Ozeane  unter dem Eis der Jupitermonde Ganymed und Kallisto. Bei diesem soll sich unter der Eisdecke ein 10 km tiefer Ozean aus flüssigem Salzwasser befinden.
Der Atem des Ozeans. Der kleine Saturnmond Enceladus ? vor allem bekannt durch seine Ausbrüche spektakulärer Dampf- und Eisfontänen ? beherbergt unter seiner Oberfläche wahrscheinlich tatsächlich einen Ozean aus flüssigem Salzwasser (siehe auch: Der Energie-Irrtum, 2009, S. 89 ff und Foto 31).
• Auch unter der eisigen Oberfläche des Saturnmondes Titan dürfte es einen Ozean geben, bestehend aus Wasser und Ammoniak,
• Unser Mond hat sich als überraschend wasserreich erwiesen.

Die folgende Grafik zeigt uns bekannte wasserreiche Himmelskörper zusammen mit ihren Wassermengen im Verhältnis:

 [Planet Habitability Laboratory, University of Puerto Rico, via Gizmodo.com, Bilder: PHL]

 [Planet Habitability Laboratory, University of Puerto Rico, via Gizmodo.com, Bilder: PHL]

 

 

Lesen Sie auch:

Echte Polwanderung auf Jupiter-Mond
Wasser auf dem Mond
Lebensspuren in Marsmeteoriten falsch gedeutet
Auch Europa spuckt Dampf
Woher kam der Niederschlag auf dem Mars?
Bäume auf dem Mars und nur ein Kohlenstoff-Irrtum?
Riesige Wasservorkommen im Universum
Die zu trockene Erde