Der Saturn-Mond Enceladus wirkt von außen betrachtet wie eine eisige Kugel. Doch, wie schon frühere Cassini-Vorbeiflüge zeigten, spritzen Fontänen aus Wassereis an seinem Südpol heraus. Deshalb vermutet man , dass es flüssiges Wasser unter dem Eispanzer geben könnte. Es soll sich sogar um einen Ozean handeln, der sich in 30 bis 40 km Tiefe unter dem Eis der Südhalbkugel befindet. Dies könnte lebensfreundliche Bedingungen ermöglichen, so die Meinung der Forscher.
Dieser, mit nur 504 km Durchmesser relativ kleine Mond, sorgte bereits in den vergangenen Jahren für Schlagzeilen: Aufnahmen der Raumsonde Cassini zeigten, dass regelmäßig Eispartikel ins All geschleudert wurden. Die Fontänen gehen von Öffnungen in Rissen am Südpol des Mondes aus. Bereits damals vermutete man, dass dort unter dem Eispanzer flüssiges Wasser vorhanden ist.
Auch die Ergebnisse von Forschern von der Sapienza Universität in Rom basieren auf Daten der Raumsonde Cassini. Bei drei Passagen in einer Entfernung von etwa 100 km hatte die Sonde Daten über das Schwerkraftfeld gesammelt. Die Auswertungen zeigten eine charakteristische Massenanomalie an der Südpolregion von Enceladus. Dort herrscht mehr Massenanziehungskraft, als es der Form von Enceladus eigentlich entsprechen würde. Deshalb, so vermutet man, soll Unter der Oberfläche des Mondes etwas Dichteres als Eis vorhanden sein: flüssiges Wasser.
Ein Mond, der sich 4,6 Milliarden Jahre im eiskalten Weltall befindet, sollte nicht nur an der Oberfläche gefroren sein und schon gar nicht sind Aktivitäten wie tätige Geysire oder Gasausbrüche zu erwarten, falls die Kosmologie bzw. das herrschende Weltbild richtig sein soll – siehe Diskussion in dem Zillmer-Buch Der Energie-Irrtum.
06.07.2008
Echte Polwanderung auf Jupiter-Mond
Nach Ansicht der Forscher um Paul Schenk weisen zwei große, ringförmige Strukturen auf gegenüberliegenden Seiten des Jupiter-Mondes Europa darauf hin, dass die ehemaligen Pole von inzwischen etwa auf Höhe des Äquators liegen.
Fotos der Raumsonden Voyager 1, Voyager 2, Galileo und New Horizons zeigen eine Reihe von 500 Meter tiefen und etwa 40 Kilometer breiten Gräben, die bis zu 500 Kilometer lang und bogenförmig angeordnet sind. Einzelbilder wurden zu einer globalen Karte von Europa zusammen gefügt. Dabei wurde festgestellt, dass die Gräben zwei gegenüberliegende Kreisstrukturen mit einem Durchmesser von etwa 2.000 Kilometern bilden. Eine echte Polwanderung (True Polar Wander) passt am besten zu den konzentrischen Kreisen. Auch andere größere tektonische Strukturen ordneten sich derart zu einem globalen Muster, das mit dem Spannungsfeld übereinstimmte.
Die Forscher weisen darauf hin, dass das Phänomen der echten Polwanderung auch auf anderen Himmelskörpern aufgetreten sein kann: Der Mars neigte sich wahrscheinlich als Ganzes ein Stück zur Seite, als die riesigen Vulkane der Tharsis-Region auf seiner Oberfläche wuchsen. Auch der Saturn-Mond Enceladus und Uranus-Mond Miranda veränderten womöglich im Laufe ihrer Geschichte ihre Lage. Die Erdkugel könnte ebenfalls schon einmal zur Seite gekippt sein . . .
Quelle:
True polar wander on Europa from global-scale small-circle depressions Paul Schenk, Isamu Matsuyama, Francis Nimmo
SUMMARY: The tectonic patterns and stress history of Europa are exceedingly complex and many large-scale features remain unexplained. True polar wander, involving reorientation of Europa?s floati Nature 453, 368 - 371 (15 May 2008), doi: 10.1038/nature06911, Letter
Eine echte Polwanderung (Erdachsenverschiebung) passt am besten zu vielen geologischen Befunden auf der Erde. Ausführlich aus geophysikalischer Sicht diskutiert in »Irrtümer der Erdgeschichte« und ergänzend in Bezug auf kontroverse, verschüttete Funde in »Die EvolutionsLüge« sowie in Bezug auf die Wanderwege und weltweiten Verteilung der Dinosaurier im »Dinosaurier Handbuch«.