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These aus »Darwins Irrtum« bestätigt:

Das Savannentier-Dogma fällt

»Nach der so genannten Savannen-Hypothese waren unsere Vorfahren vor etwa 2,5 Millionen Jahren angesichts eines langsamen Klimawandels und immer karger werdender Baumbestände gezwungen, die luftigen Höhen gegen staubige Erde einzutauschen. Ein gefährliches Unterfangen, lebten dort doch auch vermutlich zahlreiche ihrer Fressfeinde. Die Vorsicht also sollte unsere bepelzten Vorfahren dazu animiert haben, sich immer weiter aufzurichten: Erst in den Knöchelgang, den Gorillas und Schimpansen noch heute nutzen, und schließlich in die Zweibeinigkeit, die unter anderem den Homo von den Menschenaffen trennte. Doch wirklich stimmig ist diese Hypothese nicht. Zum einen bezweifeln Forscher immer stärker, dass wirklich ein so kontinuierlicher Klimawandel stattfand, wie ihn die Savannen-Hypothese voraussetzt. Und zum anderen wurden Ansätze zum aufrechten Gang auch bei Hominiden gefunden, die noch in dichter Waldlandschaft lebten« (Quelle: Spektrumdirekt, 1. Juni 2007).

Im Wissenschaftsmagazin »Science« (2007, Vol. 316, S. 1328–1332) wurde jetzt eine Studie veröffentlicht, die nahe legen soll, dass der aufrechte Gang, im Gegensatz zu dem in den Fachbüchern nach Charles Darwins Evolutionstheorie festgelegten Dogma, nicht aus dem Kriechgang unserer (angeblich) äffischen Vorfahren entwickelt haben kann. Das Forscherteam ist der Meinung, dass bereits die Ahnen der Menschen aufrecht gingen und sich eben nicht im äffischen Knöchelgang bewegten. Es wird jetzt wissenschaftlich gefolgert, dass sich im Gegensatz zur bisherigen Ansicht nicht die Menschen aus dem Knöchelgang heraus aufrichteten, sondern im Gegenteil, dass die Affen die tatsächlich innovative Gruppe darstellen. Sie sollen sich aus gemeinsamen äffischen Vorfahren (der Hominiden und Affen), die nach dieser neuen Auffassung aufrecht und eben nicht, wie bisher dogmatisch behauptet, vierbeinig gegangen sein sollen. Die Ahnen der heutigen afrikanischen Affen (Schimpansen, Gorilla) sollen jetzt, umgekehrt wie bisher angenommen, aus dem aufrechten Gang heraus den Knöchelgang evolutiv entwickelt haben.  Die Hominiden dagegen, also unsere angeblichen Vorfahren, verfeinerten nur nach und nach ihre Haltung.

QUELLE:»Science«, 2007, Vol. 316, S. 1328–1332

Siehe auch Artikel: Koexistenz anstatt Stufenleiter

Siehe auch Artikel: Zwei Millionen Jahre alte menschliche Fußspuren in Ägypten?

Kommentar des Autors:

Das muss einem erst einmal einfallen! Aber anscheinend findet die Evolution immer einen Weg, zumindest in Gehirnen der Evolutionsforscher. Nachdem man das bereits in meinem Buch »Darwins Irrtum« heftig kritisierte Savannentier-Dogma von der Aufrichtung menschlicher Vorfahren (Hominiden) endlich auch als falsch akzeptiert, dreht man jetzt den Spieß um! Nicht Menschen haben sich innovativ fortentwickelt, sondern die Affen, indem sie den Knöchelgang aus dem aufrechten Gang heraus entwickelten – quasi von Stand in die Hocke. Aber nach Charles Darwin hätte der menschliche Vorfahr ohne den Vorgang der Aufrichtung »seine jetzige beherrschende Stellung in der Welt nicht ohne seine Hände erreichen können«, wie er in seinem Buch von der »Abstammung des Menschen« 1874 schrieb. Der Gebrauch der Hände war nach Darwin nur möglich, da es nötig war, »dass beide Arme und der ganze obere Teil des Körpers frei bleiben (konnten), und zu diesem Zweck mußte er fest auf seinen Füßen stehen«, soweit Charles Darwin bzw. das Dogma der Fachbücher.

In »Darwins Irrtum« (S. 260) hatte ich bereits die Frage gestellt, »Was macht ein aufrecht gehender Affe überhaupt auf einem Baum und wo ist da die Entwicklung geblieben?«, denn bereits 1996 hatte der britische Anatom Professor Robin Crompton festgestellt, dass Zweibeinigkeit nicht aus Vierbeinigkeit entstehen kann. Der Grund: Das Gehvermögen unserer angeblich äffischen Vorfahren mit aufrechtem Gang, gekrümmten Rücken und eingeknickten Knien (»Lucy« bzw. Australopithecus afarensis) als Zwischenglied (= halb-bipedale Bewegungsform) zwischen Affengang und aufrechten (menschlichen) Gang hat sich als nicht lebensfähig erwiesen (»Darwins Irrtum«, S. 259 in Bezugnahme auf einen Artikel in: »Journal of Human Evolution«, 1996, Vol. 31, S. 517–535).

Bereits andere Forscher hatten 1970 nach 15-jährigem Studium festgestellt, dass Lucy bzw. Australopithecus eine Affenart war, die sich definitiv nicht bipedal, also nicht auf zwei Beinen aufrecht gehend fortbewegen konnte. In Übereinstimmung damit gliederte Charles E. Oxnard die Knochenstruktur von Australopithecus in die gleiche Kategorie wie die eines modernen Orang-Utans ein (»Nature«, Vol. 258, S. 389) – ausführlich diskutiert in »Die EvolutionsLüge«, S. 72).

Durch die neue Untersuchung in »Science« (2007, Vol. 316, S. 1328–1332) wird die in meinem Buch »Die EvolutionsLüge« (S. 74 + 75) gemachte Aussage bestätigt: »Im Gegensatz zur Evolutionstheorie ist es eher denkbar, dass ehemalige Bipede zur Vierbeinerbewegungsweise übergehen, falls sie dazu durch äußere Umstände gezwungen werden (vgl. de Sarre, 1994) . . . Zumindest wird klar, dass Ahnen der Menschen nicht von den Bäumen stiegen und auch nicht vom Affen oder einem gemeinsamen Vorfahren abstammen, es sei denn, der Vorfahr war selber biped!«, lief also bereits aufrecht auf zwei Beinen.

Wie auch Professor Carsten Niemitz von der Freien Universität Berlin in seinem Buch »Das Geheimnis des aufrechten Gangs« richtig schreibt, »gibt es eine Reihe von Dogmen oder zumindest allgemein verbreitete Lehrmeinungen, die man heute nicht mehr unwidersprochen hinnehmen darf. Eines dieser Dogmen heißt, die Affen hätten früher auf den Bäumen gelebt. Unsere äffischen Vorfahren wären im Verlauf vieler Generationen von der herabgestiegen und zum Boden lebenden ›Savannentier Mensch‹ geworden  . . . « (Niemitz, 2004, S. 7).

Hierzu paßt meine in »Darwins Irrtum« (S. 260) gestellte Frage: Was macht ein aufrecht gehender Affe überhaupt auf einem Baum und wo ist da die Entwicklung geblieben?« (Zillmer, 1998, S. 260). Dieser Frage ging drei Jahre später auch der Anthropologe Carsten Niebuhr gemäß einer Meldung vom 31. Januar 2001 unter der Überschrift »Vorfahre des Homo sapiens nicht von den Bäumen gestiegen« nach.

In Bezug auf Darwins Vorstellung von der Entwicklung des aufrechten Gangs bei unseren Vorfahren ist ein zu begrüßender Umdenkungsprozess in der Evolutionsforschung in Gange, was zu begrüßen ist. Weitere, die menschliche Evolution betreffende Dogmen werden und müssen fallen! Es muss weiterhin gefordert werden: Vorfahrt der Logik – rote Karte den Dogmen!

Hinweis: Ergänzende Literaturangaben siehe in »Die EvolutionsLüge«.